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Obersbergchöre begeistern bei Konzerten in der Stiftsruine

Beitrag aus der Hersfelder Zeitung vom 15.08.2021

Die Chöre der Modell- und Gesamtschule Obersberg zeigten beim Abschlusskonzert der Festspielsaison, dass Corona kein Hinderungsgrund für leidenschaftliche Musik sein muss.

Bad Hersfeld - Ulli Meiß, der als Kreischorleiter auch die Chorszene im Landkreis gut kennt, erinnerte gleich zu Beginn daran, dass die sängerische Durststrecke der letzten Monate viele Chöre in existenziell schwierige Situationen gebracht habe. Rund 110 Sängerinnen und Sänger – unter ihnen angesichts der Einschränkungen gerade für den Chorgesang erfreulich viele aus den unteren Jahrgängen der Mittelstufe aber auch einige Ehemalige – hatte Chorleiter Ulli Meiß mitten in den Sommerferien mobilisieren können. Und die Freude an der Musik, die auch auf das Publikum in der Stiftsruine übersprang, war sowohl Meiß als auch allen anderen Beteiligten deutlich anzumerken. Doch Begeisterung und Enthusiasmus allein sind natürlich kein Erfolgsgarant, vor allem dann nicht, wenn in eineinhalb Jahren nur acht Proben und ein Intensiv-Probenwochenende stattfinden können. Meiß konnte sich in den sehr kurzfristig angesetzten Konzerten auf eine sehr stabile und klanglich wirkungsvolle Mischung aus ganz jungen und etwas reiferen Stimmen stützen. Mit strahlendem und, trotz der heiklen Akustik in der Ruine, erstaunlich homogenem Klang erfüllten die Sängerinnen und Sänger die Stiftsruine. Begleitet wurden sie dabei von Anne Rill am Klavier und Anastasia Boksgorn an der Violine.

Das sehr abwechslungsreiche und vielfältige Programm hatte Ulli Meiß gemeinsam mit seinen Aktiven als „Best of“ weitgehend aus dem Repertoire des Chores zusammengestellt. Auf einen Block mit Volksliedern wie dem „Marienwürmchen“ und „Rosmarin“ folgte – in Anlehnung an die Reiselust der Chöre – eine musikalische Weltreise, bei der die Souvenirs unter anderem aus China, Russland, Finnland, Irland und Schweden stammten. In den jeweiligen Landessprachen wurde von den Sally Gardens, von Liebe, duftendem Jasmin, värmländischen Landschaften und Moskauer Nächten gesungen. Aber auch Folk und Popklassiker wie Donovans „Donaj donaj“, Leonard Cohens „Hallelujah“, Elvis Presleys „Falling in Love“, der Musical-Hit „Hakuna Matata“ sowie alte Schlager wie „Wochenend und Sonnenschein“ und „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine“ fanden in der bunten musikalischen Wundertüte ihren Platz. Die Sängerinnen und Sänger agierten dabei als Gesamtchor aber auch in Teilensembles und in solistischen Besetzungen.

Nach dem Schlussstück, dem programmatischen „Wir machen Musik“ und vor der Zugabe „Möge die Straße“ zog Chorleiter Ulli Meiß sichtlich erfreut und erleichtert das Fazit, dass die Mühe sich gelohnt habe. „Es hat funktioniert!“, rief der dem Publikum zu, das sich mit Standing Ovations für ein Konzerterlebnis in Zeiten des Live-Musik-Mangels bedankte. Alle Beteiligten hätten ihr Bestes gegeben und die Musik, so Meiß, habe sich gerade in schwierigen Zeiten einmal mehr als Trösterin, Hoffnung und Perspektive erwiesen.

von Ute Janssen

 

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© Foto: Steffen Sennewald

Link: https://www.hersfelder-zeitung.de/bad-hersfeld/musikalische-wundertuete-90922284.html

weitere Fotos: https://www.hersfelder-zeitung.de/bad-hersfeld/obersbergchoere-begeistern-in-der-stiftsruine-90922101.html

 

 

 

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