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Lieber Müsli statt Toast mit Schokocreme

Gesundheit Schulfach an der GSO – Schüler verändern ihr Frühstück

Beitrag aus der Hersfelder Zeitung vom 27. September 2019

Bad Hersfeld. Gesundheit ist an der Gesamtschule Obersberg (GSO) in Bad Hersfeld Unterrichtsfach. In den Klassen 7 und 8 wird dazu jede Woche eine Stunde unterrichtet. Dabei geht es zum Beispiel um Ernährung oder um Bewegung. Themen sind aber auch der eigene Körper, Zahnhygiene, der Umgang mit Krankheiten oder der persönliche Energiebedarf. 

An diesem Vormittag ist gesunde Ernährung Thema in einer siebten Klasse. Eifrig rekapitulieren die Jugendlichen, was sie bereits gelernt haben. Sie sprechen über die Bedeutung gemeinsamer Mahlzeiten, die nicht nur die Gemeinschaft festigen, sondern auch eher zu einem Sättigungsgefühl führen, als wenn man alleine isst und nebenbei am Handy spielt und sie erklären, warum das Frühstück am Morgen wichtig ist. „Das Gehirn braucht was zum Verbrennen“, sagtArtur. Nur wenn es Nahrung bekomme, könne es arbeiten. Zudem sei man ohne Frühstück schlecht gelaunt, ergänzt Hannah. Das, was sie im Unterricht bei ihrer Lehrerin Cornelia Handke über gesundes Frühstück gelernt haben, setzten die Mädchen und Jungen auch um. „Früher habe ich morgens nichts gegessen, jetzt esse ich zuhause Jogurt und Müsli“, berichtet Zamend. Statt Toastbrot nimmt er jetzt lieber Vollkornbrot mit Frischkäse in seiner Brotdose mit in die Schule.
Joghurt mit Banane, Honig und Müsli ist jetzt auch Lenis Lieblingsfrühstück und Dorian berichtet, dass er ebenfalls sein Frühstück nun gesünder gestaltet. Freimütig öffnen die Jugendlichen ihre Brotdosen. Fast alle haben außer belegten Grau- oder Vollkornbroten noch Obst oder klein geschnittenes Gemüse dabei.

Welche Wirkung Zucker auf den Körper hat und wie man sich selbst austricksen kann, das erfahren die Schüler anschließend bei einem Experiment. Cornelia Handke hat für jeden zwei Stückchen Möhre und ein winziges Glas Limonade bereitgestellt, außerdem einen Schaumkuss mit einem kleinen Löffel. Möhre schmeckt ganz anders, etwas bitter und fade, wenn man vorher etwas Süßes getrunken hat, stellen die Schüler fest. Das gelte auch für andere Speisen, macht Handke deutlich. Und kaum einer schafft es, einen ganzen Schaumkuss, der sonst mit zwei Bissen verputzt wird, mit dem Löffel zu essen. Zu sü. und irgendwie unangenehm, finden die Kinder. Der Gesundheitsunterricht, den es seit drei Jahren an der GSO gibt, soll kein Ersatz für Biologie oder Sport sein, betont Schulleiterin Kerstin Glende. Vielmehr ginge es darum, Alltagswissen weiterzugeben und erfahrbar zu machen.

Gesundheitsfördernde Schule
Die Gesamtschule Obersberg ist in vier Teilbereichen (Ernährung, Bewegung, Sucht- und Gewaltprävention sowie Lehrergesundheit) zertifiziert und darf daher das Prädikat Gesundheitsfördernde Schule tragen. Das Fach Gesundheit wurde nach der Rückkehr zu G 9 eingeführt, als es zeitliche Kapazitäten gab. Den Lehrplan haben sich einige Lehrkräfte gemeinsam mit einer Ernährungswissenschaftlerin (Oecotrophologin) erarbeitet. Gefördert wurde die Schule dabei von der Techniker-Krankenkasse. Jeden Morgen gibt es für die Schülerinnen und Schüler ein kostenloses Frühstück aus Müsli, Joghurt und Obst.

Bericht und Foto von Christine Zacharias

Belegte Brote, Obst und Gemüse: Artur (links) und Lennart zeigen, was sie zur Stärkung in der Pause dabei haben.

 

 

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