Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in Kassel-Niestetal: Erneut alle AG-Teilnehmer mit Preisplatzierungen
NIESTETAL. Im Rahmen des Regionalwettbewerbs Hessen Nord in Kassel-Niestetal präsentierten die Teilnehmer der noch relativ jungen „Jugend forscht AG“ der GSO, unter der Leitung von Özgur Kutluay und Luisa Karges, ihre neuen Projekte der „Jugend forscht“-Jury. Wie in jedem Jahr konnten neben der Jury auch viele Besucher und geladene Gäste die vielseitigen und hochinteressanten Arbeiten der Jungforscher begutachten. Nach der durchaus erfolgreichen ersten Teilnahme der GSO im letzten Jahr in Hanau wurde man 2019 dem Gebiet Hessen Nord zugeordnet – Gastgeber ist dort seit Jahren die SMA Solar Technology AG.
Antreten konnten die gemeldeten Teilnehmer dabei in folgenden sieben Kategorien: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Physik, Mathematik/Informatik und Technik. In der Sparte der jüngsten Forscher, „Schüler experimentieren“, bei der alle an den Start gingen, die unter 15 Jahre alt sind (darunter auch alle AG-Teilnehmer der GSO), konnte unsere Schule wieder mit allen drei teilnehmenden Gruppen Preisplatzierungen erzielen. Darüber hinaus gewann die Gesamtschule Obersberg den Schulpreis Jugend forscht für Neueinsteiger 2019, der von der Wettbewerbsleitung mit 250€ dotiert wurde.
In der Kategorie Chemie gewannen die Schülerinnen Sarah Knoth (G8b) und Carolina Richter (G7b) mit ihrem Projekt „Wandfarbe aus natürlichen Stoffen selber herstellen“ den 3. Preis und bekamen einen Geldpreis von 45€. Außerdem wurde die Konstruktion „SmartBuoy“ der Schülerinnen Janine Eckert und Fatjona Kastrati (beide G7a) mit einem tollen 2. Preis gewürdigt – sie bekamen einen Geldpreis von 60€. Beide Gruppen konnten ihre Erfolge aus dem Vorjahr somit wiederholen. AbdulRahman Arafat (G8e) konnte sich im Anschluss über einen 2. Preis in der Sparte Mathematik/Informatik freuen und gewann einen Geldpreis über €60 - auch er hatte die Jury mit seinem selbst programmierten „Blindenleser“ überzeugt. Auch Schulleiterin Kerstin Schmidt war mächtig stolz auf alle Gewinner – sie überreichte jedem der erfolgreichen Jungforscher noch zusätzlich einen Wertgutschein über 20€ für die Hoehlsche Buchhandlung in Bad Hersfeld.
Die drei teilnehmenden Projekte der GSO sind in einer, im letzten Schuljahr erst relativ spontan gegründeten, Arbeitsgemeinschaft entstanden. Dabei traf man sich nicht wie üblich zu regelmäßigen Terminen, sondern man muss betonen, dass ein Großteil der Projekte am Nachmittag, teils auch zuhause und in der Freizeit vollendet worden sind. Sarah Knoth und Carolina Richter haben sich Gedanken über Leute gemacht, die Allergiker sind und deswegen mit normaler Wandfarbe Probleme bekommen. Sie kamen daraufhin auf die Idee, die Farbe einfach aus verschiedenen Lebensmitteln zu extrahieren und haltbar zu machen. Nach anfänglichen Fehlversuchen im Chemielabor der Schule, konnten sich die kräftigen Farben z.B. aus Brombeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Mangold usw. durchaus sehen lassen.
Janine Eckert und Fatjona Kastrati sind es leid, in Gewässern wie Seen schwimmen zu gehen, ohne vorher zu wissen, wie warm oder sauber das Wasser ist oder ob z.B. viele Algen darin wachsen. Ihre „SmartBuoy“ (smarte Boje) ist daher mit Sensoren ausgestattet, die eben diese Faktoren messen und, verbunden mit einer tragbaren Festplatte (Raspberry Pi), an einen Computer senden kann. Um diese Abläufe gewährleisten zu können, brachten sie weiterhin eine Solarzelle an, die alle Geräte mit der nötigen Energie versorgt.
Abdul Rahman Arafat hingegen hält an seinem so oft zitierten Lieblingsspruch fest: „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!“ Genau aus diesem Grund kam ihm auch die Idee, ein Computerprogramm zu schreiben, welches blinden Menschen den Alltag dadurch noch weiter vereinfachen könnte. Die Entwicklung seines „Blindenleser 2.0“ hat er bereits im Vorjahr begonnen und ihn in einem Jahr mächtig vorangebracht. Konnte das System letztes Jahr lediglich Wörter, die aus den Großbuchstaben A bis F bestehen, über eine Webcam erkennen und laut vorlesen, so kann es nun ganze Sätze und kurze Texte vortragen und wurde von Abdul sogar tragbar gemacht. Ein Laptop oder ein PC ist also nicht mal mehr nötig. In diesem Prototyp scheint weiterhin ein großes Potenzial für die Zukunft zu stecken.
Mut und Lust auf die kommenden Wettbewerbe machte der Einsatz und Spaß unserer Teilnehmer am Wettbewerb auf alle Fälle! Aufgefallen sind sie neben ihren toll gestalteten „#jugendforscht“-Sweatshirts nämlich vor allem mit ihren Ideen.
von Özgür Kutluay