Veranstaltung an der Gesamtschule Obersberg zu Bov Bjergs „Auerhaus“
Beitrag aus der Hersfelder Zeitung vom 17. November 2018
BAD HERSFELD. „Bad Hersfeld liest ein Buch“ geht in die zweite Woche. Am Dienstagabend präsentierten Schüler des Gymnasialzweigs an der Gesamtschule Obersberg im Audimax ihren Beitrag zur beliebten Leseaktion. „Freude und Zuversicht“, unter dieser Überschrift stellten sie ihren Gegenentwurf zum trostlosen Konzept „Birth – School – Work – Death“ vor, das wie ein Damoklesschwert über Hoeppner und seinen Klassenkameraden in Bov Bjergs Roman „Auerhaus“ schwebt.
Bjerg zeichnet in seinem Buch das Bild einer orientierungslosen Generation von Gymnasiasten, die fast ausnahmslos auf ihr Abitur fixiert sind. Hätte man diese vor einer Klausur gefragt: „Wozu lebst Du eigentlich“, so hätten sie geantwortet: „Das kommt nicht dran, das müssen wir nicht wissen.“ Im Gegensatz zu den Protagonisten in „Auerhaus“ haben sich die Schüler der GSO sehr wohl damit beschäftigt, was sie vom Leben erwarten und was die Zukunft ihnen zu bieten hat. Nachdem die Obersbergchöre unter Leitung von Ulli Meiß mit „Our House“ und „An Tagen wie diesen“ den passenden Soundtrack geliefert hatten, präsentierten die Jugendlichen ihre Beiträge. Szenische Auszüge aus dem Roman, ein Video mit Interviews zum Thema „Freundschaft“ sowie unterhaltsame Spielszenen, in denen ein Blick in die Zukunft des Jahres 2058 geworfen wurde, zeigten, dass es zu „Geburt – Schule – Arbeit – Tod“ viele wunderbare Alternativen gibt. Zum Abschluss sangen Publikum und Schüler gemeinsam „Que será, será“, die Hymne auf die immer wiederkehrende Frage „What will be, will be?“ – ein sehr gelungener Abend.
Von Thomas Landsiedel