Auf eine ganz besondere Reise nach Namibia begab sich der Schulchor der Modell- und Gesamtschule Obersberg unter der Leitung von Ulli Meiß von Ende April bis Anfang Mai 2018. Nach einer ca. 22-stündigen Anreise, mit Zwischenstopp in Katar, erreichten die 75 Schüler und Begleitpersonen die Hauptstadt Windhoek, wo sofort nach Ankunft das erste Konzert gegeben wurde.
Am nächsten Tag startete dann die gut 2.200 km umfassende Rundreise durch Namibia. Auf holprigen Sandpisten erwarteten die Teilnehmer viele berauschende Eindrücke der unterschiedlichen Landschaften und Klimazonen und der endlosen Weite – so die beeindruckende Wüstenlandschaft mit den bis zu 300m hohen roten Dünen rund um Sossusvlei, die Landschaft von Swakopmund, wo sich der wilde Atlantik an der Wüstenküste bricht, das rote Sandsteingebirge um Twyfelfontein und der Etosha-Nationalpark mit seinen weiten Savannen und Kalksalzflächen.
Sowohl in Windhoek als auch in Swakopmund war es mitunter überraschend, wie oft man durch die namibische Kolonialgeschichte Spuren der deutschen Kultur wiederentdecken konnte - sei es in Straßennamen, Hotelnamen, Speisen oder der deutschen Sprache. Auch beim Konzert in der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Swakopmund sprang der Funke sehr schnell über, da sich das Publikum sowohl in den deutschen Volksliedern als auch in den einstudierten afrikanischen Liedern wie „Amarula“ und „Ti Elotse“ wiederfand, was das Publikum am Ende des Konzerts mit „Standing Ovations“ honorierte.
Während der Reise gab es bei unterschiedlichen Begegnungen zudem Berührungspunkte mit der traditionell afrikanischen Musikkultur. So wurde zum Beispiel am „Tropic of Capricorn“ („Wendekreis des Steinbocks“ - Südlicher Wendekreis) mit einer afrikanischen Jugendgruppe spontan gemeinsam gesungen, getrommelt und getanzt - ebenso an mehreren Abenden gemeinsam mit dem Personal der Lodges.
Zu den zahlreichen Höhepunkten der Fahrt gehörte die Besteigung der ca. 300 m hohen roten „Düne 45“ bei Sossusvlei. Spaß hatten die Schüler auch beim Heruntergleiten durch den fließenden Sand.
Weitere Ausflüge führten zu tausenden, zwischen 2.000-6.000 Jahre alten, Felsmalereien auf engstem Raum in Twyfelfontein, in die Sandwüste vor Swakopmund sowie auf einer Fahrt mit dem Katamaran zu Robben, Pelikanen und Delfinen, die z.T. auf dem Schiff zum Anfassen nahe waren.
Am Ende der Reise verbrachte der Chor zwei Tage im Etosha-Nationalpark, wo auf mehreren Safaritouren zahlreiche Zebraherden, Antilopen, Erdhörnchen, Giraffen und sogar in unmittelbarer Nähe Elefanten, Löwen und ein Nashhorn beobachtet werden konnten.
Nach einer 30-stündigen Rückreise kehrten alle Teilnehmer der Reise müde, aber zufrieden und mit vielen schönen Erinnerungen nach Bad Hersfeld zurück.
von Tatjana Beyer und Anne Rill