Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen
BERLIN. ,,Meine Damen und Herren, wir haben Besuch“, so begann am 04.September 2017 das Treffen der Klassen H9f und R10d mit dem Bundesinnenminister Thomas de Maiziere, auf dieses Treffen wurden die Schüler durch Mitarbeiter der Gedenkstätte vorbereitet.
Nach Ankunft in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen bekamen die Schüler der beiden Klassen eine Führung durch das ehemalige STASI-Gefängnis.
Während der Führung sah man die verschiedenen Zellen, in welchen die Insassen auf engstem Raum inhaftiert waren. Außerdem besichtigten wir die Verhörräume und die Büros der STASI- Mitarbeiter. Zum Schluss bekamen wir einen Einblick in eine der Freigangszellen und sahen uns den Transporter an, mit dem die Häftlinge nach Hohenschönhausen gebracht wurden.
Im Anschluss daran wurden sie in kleinen Gruppen aufgeteilt und haben zu dem Oberthema ,,Linksextremismus in Geschichte und Gegenwart“ ein Gespräch geführt.
Hier war das Ziel, verschiedene Positionen und Haltungen zum Thema NPD- Gegendemonstration zu erarbeiten.
Die erste Gruppe erstellte ein Plakat zu dem Thema “mit Gewalt gegen den Rechtsextremismus zu kämpfen.“
Die zweite Gruppe beschäftigte sich damit, friedlich gegen Rechtsextremismus vorzugehen und die letzte Gruppe vertrat die Meinung, zu Hause zu bleiben, da man ja „eh nichts gegen den Terror machen kann. “Die Ergebnisse dieser Gruppenarbeit wurden in einem Rollenspiel präsentiert, in dessen Verlauf die drei Gruppen versuchen sollten, die anderen von der Richtigkeit ihrer Position zu überzeugen. An diesem Rollenspiel nahmen neben zahlreichen anderen Besuchern auch Bundesinnenministers Thomas de Maiziere teil, der im Verlauf eine rege Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern zum Thema führte.
Zudem sah sich der Bundesinnenminister zusammen mit den Schülern der beiden Klassen die Uraufführung eines Kurzfilms über die Ausschreitungen während des G20 Gipfel in Hamburg aus der 360 Grad Perspektive an. Dort spielten sich in diesem Zeitraum kriegsähnliche Szenen ab. Dabei wurden Autos in Brand gesteckt, Häuser beschädigt und viele Menschen verletzt. Nach einer Diskussionsrunde über die Gruppenergebnisse musste sich der Bundesinnenminister wieder verabschieden. Bevor es für die Schüler in die Jugendherberge ging, hatten sie unerwarteter Weise die Gelegenheit ein Gespräch mit einem Zeitzeugen zu führen. Im dem Gespräch ging es um die Gefühle, vor allem um Ängste während des Aufenthalts im STASI-Gefängnis. Außerdem berichtete er über die angewendeten Foltermethoden die im physischen und psychischen Sinne ausgeübt wurden. Trotz der schlimmen Erfahrungen kann er heute ein Leben ohne merkliche Folgen führen.
Insgesamt war dieser Tag für uns sehr interessant und informativ und wir sind sehr dankbar, dass wir diese Chance bekommen haben.
von Lea Eidt, Maya Alakkad, Sina Breul, Alina Heimroth, Elias Schmidt, Jan Feldbinder, Philipp Dixon
Die Klassen H9f und R10d mit Thomas de Maiziere
Das Außengebäude von Hohenschönhausen
Zeitzeuge Karl-Heinz Richter
Gummizelle mit Einritzungen, die von einem ehemaligen Insassen stammen
Bilder aus dem Gefängnis