Zeitung in der Schule: Einen Tag hinter die Kulissen der Sparkasse in Bad Hersfeld geblickt
Hersfelder Zeitung, Beitrag vom 11.03.2017
Wie es ist, wenn man als Reporter Orte besucht, die man im Alltag nicht unbedingt zu sehen bekommt, haben knapp 30 Schüler der Gesamtschule Obersberg in dieser Woche erlebt. Als Teilnehmer des Projekts Zeitung in der Schule (Zisch) durften sie einen Blick hinter die Kulissen der Sparkasse werfen, und zwar dorthin wo auch abseits des Kundenbereichs Tag für Tag fleißig gearbeitet wird.
Allein die Tatsache, dass etwa 150 Mitarbeiter im Haus in der Bad Hersfelder Dudenstraße beschäftigt sind, brachte die Siebtklässler zum Staunen, und was diese in ihrem Arbeitsalltag so tun, hatte schnell ihre Neugier geweckt. Kann jeder, der möchte, einen Kredit aufnehmen? Woher nimmt die Sparkasse das Geld, wenn sie beispielsweise Veranstaltungen organisiert? Und was passiert, wenn jemand in Rente geht, der den Code für die Stahltür zum Tresorraum kennt? Im Laufe des Vormittags stellten sich so einige Fragen – und während eines Rundgangs durch das Gebäude hatten Marketing-Mitarbeiterin Katharina Flohrschütz und die Auszubildende Theresa Strube auf alle eine Antwort parat. Neun Abteilungen verbergen sich auf den verschiedenen Etagen: Organisation, Personalabteilung, Kreditmanagement, Marktservice, Zahlungsverkehr, Marketing, Controlling, das Kreditsekretariat und der Kundenbereich. Auf ihrem Streifzug durch die teilweise im typischen Rot-Weiß gestrichenen Gänge stellte Flohrschütz sie alle vor. Am Ende stand zudem der Kundentresorraum auf dem Programm – schließlich darf ein Blick in diesen bei einem Bankbesuch nicht fehlen. Um später einen Zeitungsartikel verfassen zu können, wurde von den Schülern natürlich alles dokumentiert. Neben Blöcken und Stiften kamen dabei anders als im Schulunterricht ausnahmsweise auch einmal offiziell die Handys zum Einsatz, die sowohl als Kamera als auch als Diktiergerät dienten. Wie akribisch sich die Siebtklässler schon im Vorfeld vorbereitet hatten, verriet Lehrer Daniel Faßhauer: „Sie haben sich im Unterricht in vier Gruppen aufgeteilt, und jeder hat heute eine bestimmte Aufgabe: Es gibt Fotografen, Interviewer, Protokollanten und eine Gruppe speziell für die Atmosphäre.“
Journalistisches Talent
Dass sich ein gewisses journalistisches Talent nicht leugnen ließ, bewiesen die Nachwuchsreporter dann auch direkt, als sie einige Mitarbeiter interviewten. „Sie haben aber schwere Fragen!“, stellte beispielsweise Ausbildungsleiter Carsten Zinkan fest und lachte. Die Stärkung in Form von Brötchen hatten sich die Schüler zum Abschluss des Tages bei solch einem Lob also redlich verdient.
von Kristina Marth