Hersfelder Zeitung, Beitrag vom 07.12.2015
Ulli Meiß und seine Musiker begeistern das Publikum bei der Vesper zum Advent
Selbst hartgesottenen Weihnachtsmuffeln wird bei dieser Advents-Vesper warm ums Herz: Zwei Stunden lang verbreiteten der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg und das Blechbläser- Ensemble von MSO, GSO und Konrad-Duden Schule unter Leitung von Ulli Meiß anrührende Adventsstimmung in der Stadtkirche.
Und manchmal kam es einem dabei so vor, als würden lauter Engel musizieren.
„Glaube und Musik gehören eng zusammen“, sagte Pröpstin Sabine Kropf-Brandau zur Begrüßung in der Stadtkirche. Zum Advent gehöre die Hoffnung auf Brüderlichkeit, und diese Botschaft werde durch weihnachtliche Musik deutlich. „Wir haben diejenigen Lieder ausgewählt, die für uns Advent und Weihnachten bedeuten“,erklärte zum Auftakt Chorleiter Ulli Meiß. Und mit ihrer Auswahl trafen die 146 Musiker, die nur dicht gedrängt Platz auf der eigens errichteten Tribüne in der Stadtkirche Platz fanden, mal wieder den richtigen Ton für das Publikum.
Von Klassikern wie „Es ist ein Ros entsprungen“, „Joy to the World“ oder „Ave Maria“, die zum andächtigen Lauschen einluden, bis hin zu fröhlichen „Weihnachts- Schlagern“ wie „Santa Claus is coming to Town“ oder „Rudolph the red nosed Reindeer“ reichte das Repertoire. Für mächtig Dampf im Kirchenschiff sorgten immer wieder die Blechbläser, Schlagzeuger und Percussion-Künstler, die es bei aller Besinnlichkeit auch weihnachtlich krachen ließen.
Majestätischer Orgel-Sound
Erstmals stimmte bei dieser Advents-Vesper auch die Orgel der Stadtkirche majestätisch in die Jubelgesänge ein. Sebastian Bethges gefühlsvolles Spiel harmonierte trefflich mit Ulli Meiß und seinen Musikern und sorgte geschickt für klangvolle Überbrückung, wenn die Sänger und Bläser immer wieder neue Positionen in der Kirche und den Emporen bezogen. Für das Publikum bot sich dadurch ein rundum gelungenes Hörvergnügen. Für musikalische Höhepunkte sorgten zudem wieder die bewährten Solistinnen Marisa Linß, Jacqueline Hartwig, Tatjana Beyer, Anastasia Boksgorn, Judith Eisel, Aleksandra Rusin und Matheus Drzewiecki. Doch auch neue Talente wie Theresa Pfalzgraf und Franziska Gottwald ließen mit ihrer Interpretation von „Stille Nacht, Heilige Nacht“ aufhorchen.
Als nach rund zwei Stunden und einem gemeinsam geschmetterten „Feliz Navidad“ die Zuhörer durch das traditionelle „Kerzen-Spalier“ der jungen Musiker hinaus in die Adventsnacht traten, da waren sich alle einig: Süßer die Chöre nie singen.
von Kai Struthoff