Auf Socken durch die Schule
Seit nunmehr sechs Jahren pflegen die Gesamtschule Obersberg und die finnische Mittelstufenschule Tapainlinnan Koulu in Hyvinkää eine enge Freundschaft. Anfang Oktober war es wieder soweit, dass eine Gruppe von 13 Schülerinnen und Schülern sowie die beiden Englischlehrerinnen Ulrike Hofmann und Sabine Seufert sich auf den Weg in das bereits sehr herbstliche Finnland begaben. Der fünftägige Austausch sollte den Obersberger Schülern den finnischen Schulalltag etwas näher bringen.
Die Jugendlichen erhielten zum Beispiel Einblick in den Englisch-, Schwedisch- und Finnischunterricht sowie in die handwerklichen Fächer Hauswirtschaft und textiles Gestalten. Besonders bei letzterem Fach kamen die Mädchen ins Schwärmen, einzelne versuchten sich sogar am Webstuhl und halfen mit beim Anfertigen eines Teppichs. Ein Novum für alle war, dass die Tapainlinnan Koulu eine sogenannte „Socken-Schule" ist. Hier gilt es also nicht nur die Jacken in den Schließfächern am Eingang der Schule zu lassen, sondern auch die Straßenschuhe an den Garderoben auszuziehen und den Schultag in Socken zu verbringen.
Der Schüleraustausch nach Finnland beinhaltete natürlich auch einen Ausflug in die Landeshauptstadt Helsinki. Trotz des Regens, der die Stimmung nicht trübte, wurde ein kleiner Stadtrundgang unternommen. Vorbei an vielen kleinen Sehenswürdigkeiten und Geschäften, dem Hafen mit seinen kleinen Fischerboten, die finnische Spezialitäten feil boten, führte die Tour bis hin zum Senatsplatz und dem dortigen Dom. Jener thront auf dem Hügel des Platzes und leistet seinen Beitrag zur wunderschönen Silhouette der Stadt. Im Anschluss daran durften die Schülerinnen und Schüler die Stadt noch auf eigene Faust erkunden, bis es mit dem Zug zurück nach Hyvinkää ging.
Der Abschluss des Aufenthaltes wurde durch einen gemeinsamen Saunaabend in Sääksi, einem typisch finnischen Erholungsgebiet, gekrönt. Weder der einsetzende Nieselregen, noch die immer kühler werdenden Außentemperaturen hielten die Schülerinnen und Schüler sowie die beiden Lehrerinnen davon ab, in dem anliegenden See zu baden.
Alles in allem war es ein sehr gelungener und von beiden Seiten gut organisierter Austausch. Bereits jetzt freuen sich alle auf den Gegenbesuch der Finnen im Frühjahr 2016.
von Sabine Seufert