„Frieden beginnt im ganz Kleinen, schon bei der Begrüßung“, erklärte Schulpfarrerin Ulrike Röder den Schülerinnen und Schülern der fünften bis siebten Klassen der Gesamtschule Obersberg bei den Friedensgebeten im Audimax. Um gemeinsam für die Menschen im Kriegsgebiet, alle Helfer und Menschen weltweit zu beten und sich gegenseitig Mut zu machen, hatten sich an zwei Tagen jahrgangsstufenweise Schüler, Lehrer und die Schulleitung im Audimax zum Friedensgebet versammelt.
Egal, ob man sich mit dem jüdischen „Schalom“, dem muslimischen „Salam aleikum“ oder dem christlichen Gruß „Friede sei mit dir“ begrüße – jede dieser Grußformeln habe die gleiche Bedeutung und zeige deutlich, dass sich Menschen auf der ganzen Welt trotz verschiedenen Glaubens immer das Gleiche wünschen: Frieden! In russischer und ukrainischer Sprache ist es sogar das gleiche Wort: Mir.
„Guter Gott, in den Medien haben sie gesagt, dass es Krieg in der Ukraine gibt. Ich spüre, dass sich die Erwachsenen Sorgen machen, und jetzt mache ich mir auch Sorgen“, beschrieb Christian Matar (G10c) in seinem Gebet, was wohl vielen Schülern der GSO in den letzten Wochen durch den Kopf ging. Seine Klassenkameradin Paulina Reh wünschte: „Guter Gott, bitte sei bei den Menschen in der Ukraine. Bitte hilf, dass die Menschen verstehen, dass der Krieg aufhören muss. Bitte stärke auch unser Land, damit Deutschland die Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen kann“.
Schulpfarrerin Röder erzählte die Geschichte von Sadako Sasaki, einem Mädchen, dass den Atombombenabwurf von Hiroshima überlebt hatte, zehn Jahre später jedoch an den Folgen der radioaktiven Strahlung verstarb. Auch sie habe sich gewünscht, dass Frieden auf der Erde herrschen solle. Da eine japanische Legende besage, dass man einen großen Wunsch erfüllt bekommt, wenn man 1000 Kraniche faltet, machte sie sich eifrig an die Arbeit und hatte 644 geschafft als sie verstarb. „Ich schreibe Frieden auf deine Flügel und du bringst ihn in die ganze Welt“, soll Sadako gesagt haben.
Mit dem Friedenswunsch von Sadako hatten die Schüler der Klasse G10c in Vorbereitung auf die Friedensgebete Leinwände gestaltet, die sie nun den Klassensprechern überreichten. „Ich finde es wichtig, dass in dieser Zeit mehr auf Zusammenhalt und ein friedliches Miteinander geachtet wird und ich hoffe, dass wir das durch unsere Aktion vermitteln konnten“, sagte die Zehntklässlerin Emma Schikarski nach der Veranstaltung. Musikalisch untermalt wurden die Friedensgebete von den Musiklehrerinnen Anne Rill, Lorena Farnung und Anastasia Boksgorn. Sie spielten verschiedene Friedenslieder, zu denen Ulrike Röder die Texte vorlas.
Schulpfarrerin Ulrike Röder präsentierte Friedenswünsche von Schülern auf der Leinwand
Christian Matar und Paulina Reh aus der Klasse G10c sprachen Gebete für den Frieden
Schülerinnen und Schüler der Klasse G10c hatten Leinwände gestaltet, die sie den Klassensprechern der fünften bis siebten Klassen für ihre Klassenzimmer schenkten.
Text: Christina Necke
Fotos: Ulrike Röder