Es war nicht die erste Spendenaktion an der Gesamtschule Obersberg. Dass die Schulgemeinschaft am Obersberg gerne etwas Gutes tut, zeigte sich schon mehrfach bei der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Doch was kommt dabei heraus, wenn man an einem Dienstagvormittag zu einer Spendenaktion aufruft, die schon am Donnerstagnachmittag endet?
„Es war schwer einzuschätzen, wie viele Schüler, Eltern und Lehrer so kurzfristig ein Spendenpaket packen können“, sagt Lehrerin Tabea Kurz, die gemeinsam mit Schulpfarrerin Ulrike Röder und der Klasse R8f mit selbstgebastelten Plakaten, Flyern und einer Durchsage um Sachspenden für ukrainische Flüchtlinge geworben hatte.
Am nächsten Morgen stand schon vor der ersten Unterrichtsstunde der Flur vor der Lehrküche der Schule voller Taschen und Pakete. Zwei Tage lang, von der ersten bis zum Ende der sechsten Stunde, wurde jede Kiste und jeder Beutel ausgepackt, der Inhalt sortiert und neu verpackt. „Spannend und aufregend“, fand Samantha Schneider die Spendenaktion. „Und schon ganz schön anstrengend“, fanden Mariella Horn und Violetta Siegfried. Vor allem in den großen Pausen, die für die Spendenabgabe am Küchenfenster vorgesehen waren, war Teamwork gefragt. Eine Menschenkette musste gebildet werden, um die Kisten schnell entgegenzunehmen und erstmal im Flur zu stapeln, um zu große Ansammlungen auf dem Schulhof zu vermeiden. Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgänge und Schulzweige und ihre Lehrer packten mit an und freuten sich, gemeinsam helfen zu können. Auch die Schulgemeinschaften der Modellschule Obersberg und die Berufsschule Obersberg unterstützten die Aktion mit Spenden.
„Die Mühe hat sich gelohnt und es hat Spaß gemacht, weil wir wussten, dass wir etwas Gutes tun“, sagt Aslihan Tasdemir. „Eine großartige Aktion“, freute sich auch Schulleiterin Kerstin Glende, der es beim Anblick der vielen Spenden fast die Sprache verschlagen hatte. 378 Kartons mit warmer Winterkleidung, Hygieneartikeln, Decken, Handtüchern, Spielsachen, Bettwäsche und Medikamenten konnten am Freitagvormittag, in fünf Transportern verladen, den Weg an die polnisch-ukrainische Grenze antreten. Den Transport und die Übergabe der Sachspenden koordinierte der Steuerberater Marco Sell der HSP STEUER Sell & Partner Steuerberatungsgesellschaft in Bad Hersfeld, an dessen Spendenaktion sich die Gesamtschule Obersberg mit ihrer Aktion beteiligte.
Am Fenster der Lehrküche nahmen die Helfer viele Pakete entgegen.
Dann mussten alle Spenden sortiert und neu verpackt werden.
Eine kleine Auswahl der gespendeten Kuscheltiere
Bis unter die Decke der Lehrküche reichten die fertig gepackten Kartons.
Kein normaler Freitagvormittag auf dem Schulhof der fünften Klassen.
Noch einmal packten alle mit an, um die Kartons zu verladen.
Unsere Sachspenden - angekommen in Polen. Diese Bild schickte uns Marco Sell, der die Hilfsaktion koordiniert hatte und mit weiteren Helfern und vielen Spenden aus Bad Hersfeld und Umgebung nach Polen gefahren ist.
Text: Christina Necke
Fotos: Tabea Kurz, Marco Sell und Christina Necke