Zehntklässlerinnen der GSO experimentieren mit Cyber-Mentorinnen
"Ich dachte immer, man könnte das alles nur unter dem Mikroskop erkennen", sagt die Zehntklässlerin Malina Fröhlich von der Gesamtschule Obersberg in Bad Hersfeld. "Ich finde es auch faszinierend, dass man DNA sichtbar machen kann, wenn man nur die richtigen Zutaten verwendet und zusammen mischt", stimmt Klassenkameradin Felizia Gerhardt zu. Gemeinsam nehmen sie seit Oktober letzten Jahres am Projekt "CyberMentor" teil.
Weil sie sich für Biologie und Chemie interessieren, wurden sie von ihrer ehemaligen Biologielehrerin Linda Wiegandt auf das Projekt angesprochen, das MINT-begeisterten Schülerinnen die Möglichkeit bietet sich außerschulisch und individuell im Themenbereich MINT zu beschäftigen. MINT ist eine Abkürzung aus den Anfangsbuchstaben der Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Da diese Fächer zu den innovativsten wirtschaftlichen Bereichen gehören, sind MINT-Absolventen sehr gefragt. Erfahrungen mit MINT werden hoch angerechnet. Da die Gesamtschule Obersberg seit 2018 als "MINT-freundliche Schule" ausgezeichnet ist, werden den Schüler(inne)n Möglichkeiten geboten, ihre Interessen in den naturwissenschaftlichen Bereichen zu fördern.
Dazu gehört auch das Projekt "CyberMentor", das speziell Mädchen anspricht. Die kostenfreie Online-Plattform (www.cybermentor.de) vermittelt den Schülerinnen eine persönliche Mentorin, die selbst in der Wirtschaft oder Wissenschaft beschäftigt ist. "Zuerst mussten wir in einem Fragebogen unsere Interessen angeben und bekamen dann eine Mentorin zugeteilt, mit der wir uns jede Woche einmal online treffen", erklärt Malina Fröhlich. Ihre Mentorin ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibnitz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung. "Ich kann meine Mentorin alles fragen. Sie berichtet mir über ihren Beruf und ihre Forschung und man redet auch mal über Privates", erzählt Felizia Gerhardt. Mit der Teilnahme am Projekt "CyberMentor" sammeln sie Punkte für ein MINT-Zertifikat, das sie später für ihre Ausbildung oder ein Studium verwenden können.
Während des einjährigen Projektes werden auch gemeinsam Experimente durchgeführt. "Wir haben die DNA von verschiedenen Früchten extrahiert", berichten die Zehntklässlerinnen. Auch wenn jeder die Schritte einzeln durchgeführt hat, konnten sie sich über den Videostream sehen. "Es war, als wären wir zusammen gewesen und man konnte sehen, wie gut oder weniger gut die einzelnen Ergebnisse geworden sind." So blieben von Banane, Kiwi und Tomate am Ende eine Flüssigkeit mit weißen Schlieren übrig. "Das ist extrahierte DNA", freuten sich die Mädchen über das geglückte Experiment und warten schon gespannt auf das nächste.
Versuchsergebnis: Die weißen Schliere sind extrahierte DNA
Text: Malina Fröhlich (G10e), Felizia Gerhardt (G10e), Linda Wiegandt und Christina Necke
Foto: Malina Fröhlich