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HKM würdigt SchuB-Arbeit
von Sonja Schwedes
Nach dem Besuch des Hessischen Kultusministeriums (HKM) ist es nun amtlich: Das SchuB-Projekt der Gesamtschule Obersberg am Standort Bad Hersfeld leistet hervorragende Arbeit und ist außerdem ein vorzeigbarer Ort, wo man sich gern aufhält.
Während einer Inspektion durch das HKM am 20. März besuchten Frau Hitzig und Herr Glaser von der SchuB-Geschäftsstelle in Wiesbaden die SchuB-Etage in der Leinenweberstraße. In Anwesenheit von Vertretern der Schulleitung der GSO und des Staatlichen Schulamtes Bebra wurde der Standort ausgewertet: Die Arbeit der Lehrerinnen, Lehrer und der Sozialpädagogin wurde begutachtet, im Unterricht kamen die Jugendlichen zu Wort und berichteten über ihre persönliche Entwicklung, ihre Fortschritte in SchuB und stellten einige ihrer Arbeitsprojekte vor. Stolz zeigte die 9. Klasse einen Video-Clip, auf dem sie sich in einer schicken Choreografie präsentieren. Nie hätten sie sich früher getraut, sich so zu zeigen oder gar aufzutreten. Und das ist die Besonderheit der SchuB-Arbeit: Nach Aussagen der Pädagogen wird Wert auf Stärkung der Persönlichkeit gelegt. Ein starkes Kind kann Ziele entwickeln und aktiv verfolgen und für eine gute Zukunft kämpfen. Nach Herrn Glaser und Frau Hitzig ist das Projekt „absolut vorzeigbar“ und bekam eine „Eins Plus“.
Das SchuB-Projekt ist mittlerweile eine gut bekannte Adresse für viele Eltern und ihre jugendlichen Kinder, die für sich und ihre Zukunft eine Perspektive suchen, um aus Abwärtstrend, Schulverweigerung und schlechten Noten herauszukommen. Lernen soll Spaß machen und Erfolg bringen, Schule soll wieder Sinn machen, und das bewirkt SchuB.
Das SchuB-Projekt ist die Chance für Hauptschüler, einen guten Abschluss und einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Das Model umfasst die 8. und die 9. Klasse, Zeugnisse, Notengebung und Abschluss sind der Regelschule gleichgestellt, das heißt, im Anschluss können auch weiterführende Schulen besucht werden.
Wie funktioniert SchuB? Durch kleine Klassen, enge Betreuung und praxisorientiertes Lernen: Im hessischen, ESF-geförderten Hauptschulmodell SchuB haben Schülerinnen und Schüler
an drei Tagen Unterricht und gehen an zwei Tagen als Praktikanten in einen Betrieb. Die drei Schultage laufen anders ab: Die Kernfächer Mathe, Deutsch und Englisch sind wie sonst im Stundenplan. Alles andere wird in kompakten Fächerverbünden unterrichtet, z. B. Materie/Natur/Technik. Außerdem werden die Praktika im Unterricht begleitet, der hier sehr direkt auf das Arbeitsleben bezogen ist, so dass alle ziemlich genau wissen, warum sie lernen. In jeder Klasse sind höchstens 15 Schülerinnen und Schüler. Zusätzlich zu den Lehrkräften ist eine Sozialpädagogin mit im Boot. Dadurch werden die Schüler optimal gefördert und gecoacht: Durch Projekt- und Gruppenarbeit wird die Lust am Lernen wiederbelebt, der Teamgeist entwickelt. Mit Maßnahmen der Vertieften Berufsorientierung, Sozial- und auch Bewerbungstrainings werden die Schüler „fit für den Beruf“.
Zum Schuljahresbeginn soll die sechste SchuB-Klasse an den Start gehen.
Ort: SchuB-Etage, Leinenweberstraße 7, 1. Stock, Bad Hersfeld
Info-Telefon: 06621 407 99 07