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Gesundheit als eigenes Schulfach

An der Gesamtschule Obersberg gehört das Wohlbefinden zum Lehrplan

Beitrag aus der Hersfelder Zeitung vom 30. März 2021

BAD HERSFELD – Seit zehn Jahren darf die Gesamtschule Obersberg den Titel „Gesundheitsfördernde Schule“ tragen und war damit die erste Schule in ganz Hessen, die dieses Zertifikat erhalten hatte. „Darauf sind wir stolz“, freut sich Schulleiterin Kerstin Glende. „Nicht erst seit der Pandemie liegt uns die Gesundheit der Schüler und Lehrer am Herzen“, betont sie. Viele neue Projekte zur Förderung der Schüler- und Lehrergesundheit sind seitdem entstanden. Zuversichtlich schaut man an der GSO auf die zweite Rezertifizierung, die nun beantragt werden soll.

Eine „Gesundheitsfördernde Schule gestalten“ ist als Ziel schon lange im Leitbild der Gesamtschule Obersberg verankert. „Anfangs waren es viele Einzelprojekte wie das kostenlose gesunde Frühstück oder die Ausbildung von Schülern zu Gesundheitsbotschaftern. Ziel war es, die Schule ganzheitlich gesundheitsfreundlich zu gestalten“, erklärt Sina Götz, die seit 2014 die Lehrer-Arbeitsgruppe „Gesunde Schule“ leitet.

So entstand auch die „Bewegte Pause“ – eine Idee, die die Gesundheitsbotschafter von ihrer externen Ausbildung mit an die Schule gebracht hatten und die gleich in die Tat umgesetzt wurde. Sie wird von vielen Schülern gerne genutzt, um sich zwischendurch auszutoben. Balanceboards, Springseile, eine Wii-Konsole mit Bewegungsspielen und andere Sportgeräte wurden angeschafft.

Schließlich wurde der „Gesundheitstag“ als Projekttag fest in den Jahresplan der Schule aufgenommen. An diesem Tag im Frühjahr wird seitdem gewandert, geturnt, gekocht, geklettert und vieles mehr. Im Schuljahr 2017/18 wurde schließlich das Fach „Gesundheit“ an der GSO eingeführt. „Der Gesundheit ein eigenes Fach zu widmen, war uns lange ein wichtiges Anliegen. Gemeinsam mit Experten wurden Inhalte und Unterrichtsmaterialien für das Fach erarbeitet“, erinnert sich Gymnasialzweigleiterin Cornelia Handke.

Im Gesundheitsunterricht beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klassen eine Schulstunde pro Woche mit Themen rund um Ernährung, Bewegung, Sucht- und Gewaltprävention. Bewegungsübungen und gemeinsames Zubereiten von Speisen gehört genauso zum Unterricht wie die theoretische Auseinandersetzung mit Themen wie Schlaf, Funktionsweise des Immunsystems oder rückenfreundliche Haltung. Sportlehrer Alex Rexius leitet die Arbeitsgemeinschaft „Bewegungsbotschafter“, eine weitere Säule der „Gesundheitsfördernden Schule“. Derzeit zwölf Schüler der Klassen G6a und G9b wurden ausgebildet, um ihr Wissen an andere Schüler weiterzugeben und zu mehr Bewegung anzuregen. Die Bewegungsbotschafter suchen in den fünften Klassen einige Schüler aus, die zu Bewegungsscouts ernannt werden. „Diese sollen zu Beginn jeder Stunde, maximal zwei Minuten, eine kurze Übung mit der Klasse machen. Es ist empirisch bewiesen, dass die Schulung des Gleichgewichtssinns sich positiv auf schulische Leistungen auswirkt“, erklärt Alex Rexius.

So soll Bewegung in der Schule, wo sonst den ganzen Vormittag gesessen wird, zum normalen Unterrichtsalltag dazugehören. „Allerdings liegt momentan alles auf Eis“, bedauert er. Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln haben die Ausbildung der Scouts gebremst, AGs können derzeit nicht stattfinden.

Der Unterricht findet weiterhin statt und wurde auch genutzt, um über die Pandemie und die Notwendigkeit von Hygiene und Regeln zu sprechen.

GesundeSchule web

Freuen sich, wenn wieder mehr Bewegung in der Schule stattfindet: Gesundheitsbotschafter mit Sportlehrer Alex Rexius (Vierter von links), Gymnasialzweigleiterin Cornelia Handke (Vierte von rechts) und Leiterin der Arbeitsgruppe „Gesunde Schule“ Sina Götz (Zweite von rechts) in der Pausenhalle der Fünftklässler, in der die Bewegte Pause stattfindet.

 

 

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