Die Klasse G8c der GSO hat sich für das Zisch-Projekt mit dem NABU auseinandergesetzt
Beitrag aus der Hersfelder Zeitung vom 6. Juli 2020
Bad Hersfeld. Den Umständen der Corona-Pandemie entsprechend, mussten wir, die Schülerinnen und Schüler
der Klasse G8c der Gesamtschule Obersberg, unsere Exkursion rund um den Obersberg mit dem NABU Bad Hersfeld absagen und uns eine Alternative ausdenken, über die man in der Zeitung berichten könnte. Deshalb haben wir beschlossen, eigenständig mehr über den NABU herauszufinden, speziell zum Tier- und Pflanzenschutz.
Dazu haben wir viel recherchiert und ein Interview mit dem ersten Vorsitzenden des NABU Bad Hersfeld, Herrn Heinrich Eigenbrod, geführt. Was wir dabei alles herausgefunden haben, wird im Folgenden berichtet. 770 000 Mitglieder Der NABU, welcher 1899 als Vogelschutzbund von Lina Hänle gegründet wurde, ist jetzt ein Umwelt- und Naturschutzbund, dessen Hauptziel der Schutz von Flüssen, Meeren, Wäldern und Tieren ist. Zurzeit besteht der NABU deutschlandweit aus 770 000 Mitgliedern, von denen 40 000 ehrenamtlich arbeiten. Diese sind international und national vertreten, und arbeiten zum Teil eng mit vielen Unternehmen wie zum Beispiel VW, Alnatura oder Ikea zusammen. Außerdem gibt es noch den NAJU, welcher aus 85 000 Jugendlichen besteht. Um die Ziele des NABU verständlicher zu machen, haben wir uns als Klasse außerdem mit gefährdeten Tierund Pflanzenarten auseinandergesetzt. Dazu haben wir uns mit der sogenannten „Roten Liste“, die im Jahre 1977 veröffentlicht wurde, beschäftigt, da auf dieser ebenjene dargestellt werden. Auf der Liste sind ungefähr 17 000 bedrohte Tier- und Pflanzenarten verzeichnet und nach ihrer Gefährdung eingestuft. Gründe für das Sterben von Tieren und den Zurückgang vieler Arten sind äußere Faktoren wie Umweltverschmutzung, Übernutzung natürlicher Wald- und Wiesengebiete, Klimawandel sowie Wilderei. Gründe für das Sterben von Pflanzen sind zum Beispiel zu viel oder falsche Düngernutzung in der Landwirtschaft oder auch die moderne Art des Fischens. Durch diese vom Menschen verursachten Gefahren sind allein in Deutschland etwa ein Drittel aller Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Hier setzt der NABU mit seinen Bestrebungen an, um die Artenvielfalt zu erhalten und bedrohte Tiere und Pflanzen zu schützen. Auch wir können zum Naturschutz beitragen, indem wir weniger Produkte aus Massentierhaltung kaufen, weniger Wasser oder Strom nutzen, weniger Plastik verwenden und erst recht keines ins Meer oder in die Natur schmeißen. Außerdem können wir darauf achten, weniger Auto zu fahren, weniger Fleisch oder Fisch zu konsumieren – einfach achtsamer zu werden. Auch die Unterstützung von Organisationen wie dem NABU kann helfen. Des Weiteren hat der erste Vorsitzende des NABU Bad Hersfeld, Herr Eigenbrod, unserer Klasse G8c in einem Interview mitgeteilt, was der NABU Bad Hersfeld konkret für den Umweltschutz tut, und was er von Jagd und Angeln hält. Zudem hat er uns weitere Tipps gegeben, wie an schon im eigenen Garten zum Pflanzen- und Tierschutz beitragen kann. So berichtete er von verschiedenen Projekten, die der NABU unterstützt bzw. ins Leben gerufen hat: so beispielsweise die Anlage einer Streuobstwiese, das Feuchtbiotop Brauchwiesen“ bei Mengshausen (unter anderem zum Schutz von Amphibienarten) oder der Erhalt von Orchideenwiesen auf dem Eisenberg. Seiner Meinung nach seien Jagd und Angeln in Ordnung, so lange die Natur sowie der Artenschutz von Pflanzen und Tieren durch die Jagd und das Angeln nicht gefährdet werde. Das Gleichgewicht solle in beiden Bereichen aufrechterhalten werden. Uns empfiehlt er, im eigenen Garten eine Wildblumenwiese anzulegen, einheimische Pflanzen anzupflanzen, die Früchte für die einheimischen Tierarten tragen, und Brennnesseln oder sogar „Unkraut“ in einer Ecke des Gartens stehen zu lassen. Die Recherche zum NABU hat uns vieles gezeigt, was uns vorher nicht ganz klar war, so zum Beispiel wie man selbst seinen Teil zum Tier- und Naturschutz beitragen kann. Auch hat sie uns noch mal die Wichtigkeit solcher Organisationen gezeigt und vor Augen geführt, dass wir als Menschen dafür zuständig sind, die Natur zu schützen.
Bildunterschrift: Beschäftigten sich mit dem NABU und führten ein Interview mit dem Bad Hersfelder Vorsitzenden: Die Schüler der Klasse G8c der Gesamtschule Obersberg, hier mit Klassenlehrer Andreas Hahn (rechts).
Beitrag und Foto von der Klasse G8c der Gesamtschule Obersberg