Die Klasse G8d der Gesamtschule Obersberg führte ein digitales Interview mit Mitarbeitern des "wortreich"
Beitrag aus der Hersfelder Zeitung vom 9. Juni 2020
Bad Hersfeld. Mit dem Erlebnismuseum wortreich hat sich die Klasse G 8d der Gesamtschule Obersberg im Rahmen des Zisch-Projekts beschäftigt. Da eine Exkursion wegen der Corona-Krise nicht möglich war, haben die Jugendlichen Fragen zusammengestellt und ein digitales Interview mit den Angestellten geführt.
Was ist das Besondere am wortreich als Museum?
Wir sind bundesweit das erste Haus mit einer interaktiven Ausstellung zu geisteswissenschaftlichen Schwerpunkten gewesen. Interaktive Einrichtungen, die sich naturwissenschaftlichen Phänomenen oder Themen widmen, gab es schon viele, aber bis dahin kein Museum, das sich mit Sprache und Kommunikation beschäftigt hat.
Sind in der Zukunft neue Exponate in Planung? Oder stehen irgendwelche anderen Änderungen an?
In der Regel bleiben unsere Exponate in der Dauerausstellung und auch die Themen gleich. Sie stehen thematisch im Zusammenhang, die Exponate werden aber auch nach Bedarf optimiert. Neue Exponate sieht man in unseren interaktiven Sonderausstellungen. Im Dezember werden wir eine interaktive Ausstellung „Mensch, du hast Rechte“ zeigen, in der sich alles um die Menschenrechte dreht.
Welche Aufgaben haben die Mitarbeiter? Und was ist das Besondere an ihrem Job?
In der Ausstellung sind die Mitarbeiter für die wortreich- Gäste da. In Einführungsvorträgen erzählen sie den Besuchern über die Hintergründe unserer Einrichtung. Sie geben außerdem Führungen zu bestimmten thematischen Schwerpunkten wie zum Beispiel „Kommunikation“ oder „Respekt und Wertschätzung in der Kommunikation“, leiten Workshops mit Gruppen oder auch Kindergeburtstagsprogramme. Das Besondere an ihrem Job ist, dass sie während ihrer Arbeit an den Exponaten spielen „müssen“, um sie den Gästen zu erklären.
Wie entstand die Idee, das wortreich so zu gestalten?
Ausschlaggebend für die Gestaltung des wortreich war die Themenwahl, die in Bad Hersfeld förmlich auf der Hand lag: Sprache und Kommunikation. Passend zu diesen Schwerpunkten steht in der Ausstellung das Motiv des Buchs im Vordergrund. Die Besucher sollen durch ihr Mitmachen zum Teil einer Geschichte werden. Das Buch, als Symbol für Sprache und Kommunikation, strukturiert die Dauerausstellung in elf Kapitel. Die einzelnen Kapitel unterscheiden sich räumlich und szenografisch, die Gestaltung ergibt sich aus dem jeweiligen Kapitelinhalt. So wird zum Beispiel im ersten Kapitel für das Thema Sprache das Motiv „Zuhause“ gewählt, da das Zuhause der Ort ist, an dem man seine Muttersprache erlernt. Im neunten Kapitel, in dem es um die Geschichte der technischen und digitalen Kommunikation geht, sieht der Bereich wie eine Erfinderwerkstatt aus.
Sind auch originale Exponate, die Zuse oder Duden betreffen, im wortreich zu finden?
Im neunten Bereich der Ausstellung können Gäste eine der ersten Rechenmaschinen von Konrad Zuse – eine original Z 22R – bestaunen. Original Dudenwörterbücher oder Exponate gibt es im wortreich nicht. Aber dafür Exponate, die mit dem Dudenverlag zusammenhängen, wie zum Beispiel ein Exponat, bei dem es um Abkürzungen geht, die unsere Gäste erraten müssen. Oder eine Vornamen- Datenbank, bei der man der Bedeutung seines Vornamens auf den Grund gehen kann. Welches ist Ihr Lieblingsexponat und warum? CHRISTIAN SCHOLZ (GESCHÄFTSFÜHRER): Die EU-Sprachenkarte ist mein Lieblingsexponat, da sie die Vielzahl der europäischen Sprachen repräsentiert und man diese aktiv erleben kann. Sie weckt oftmals persönliche Erinnerungen, beispielsweise an den Urlaub oder europäische Freunde, und zwar indem man die bekannte Sprache dem richtigen Land zuordnet. Insbesondere bei Sprachen einer Sprachfamilie ist die Zuordnung des richtigen Landes manchmal eine kleine Herausforderung und ihre Ähnlichkeit lässt sich interaktiv erleben. YVONNE SPYT (AUSSTELLUNG & PÄ- DAGOGIK): Es sind so viele. Eines davon ist das Exponat „Bildersprache“, humorvolle Bilderrätsel im ersten Kapitel der Ausstellung, hinter denen jeweils eine Redewendung steht, die die Gäste erraten sollen. Dreht man das Bild um, kommt die Auflösung. Neu ist hier seit Kurzem auch, dass die Besucher einen QR-Code scannen können, der bei der Auflösung angebracht ist, um noch mehr über die Redewendungen zu erfahren, was sie bedeuten oder woher sie kommen.
von der Klasse G8d der Gesamtschule Obersberg