Schülerin Paula Paetzel aus der Klasse G8d der GSO hat ihre Gedanken aufgeschrieben
Beitrag aus der Hersfelder Zeitung vom 9. April 2020
Bad Hersfeld. Hi, ich bin Schülerin der Gesamtschule Obersberg Bad Hersfeld und würde gerne meinen höchstproduktiven Schultag vorstellen.
Um ganz genau zu sein, beginnt mein Tag eigentlich immer spätabends, wenn ich in meinem Bett liege und über die ganze Situation nachdenke. Immer wieder erinnere ich mich daran, dass wir in einem sicheren Land leben, was verhältnismäßig gut die ganze Situation hinbekommt. Doch trotzdem tun mir die Menschen in Italien und anderen Ländern, die schlimm betroffen sind, leid. Außerdem motiviere ich mich jeden Abend, am nächsten Tag produktiv zu sein und meinen Mount Everest an Schulaufgaben zu bezwingen oder zumindest einen Teil abzuarbeiten.
Von dieser Motivation ist am nächsten Tag aber leider nur noch wenig übrig, weshalb ich erst mal bis mindestens zehn Uhr schlafe und dann genüsslich mein Frühstück zu mir nehme. Diese höchstwichtige Beschäftigung dauert dann, je nachdem ob ich ein interessantes Fernsehprogramm gefunden habe oder nicht, bis ungefähr halb zwölf. In der Regel ist meine Motivation bis dahin immer noch nicht zurückgekehrt, weshalb ich mich dann immer erst mal der alltäglichen Morgendusche widme, die in Quarantäne auch immer länger dauert als gewöhnlich. Um Punkt zwölf will ich mich dann gewöhnlicherweise aufraffen, aber dann kommt meine liebevolle Mutter und gibt mir einen weiteren Berg Aufgaben, der kurzzeitig bewältig werden soll. Zu diesen Aufgaben gehört unter anderem, dass ich meine „Ursuppe“, wie sie mein Zimmer immer liebevoll nennt, aufräumen soll.
Nachdem auch dies bewältigt ist und ich zwischendurch noch das Mittagessen genossen und ein paar Pausen vom Aufräumen gemacht habe, stelle ich dann oftmals verwundert fest, dass mir nur noch wenige Stunden bleiben, bis ich wieder einen Termin mit dem Abendprogramm habe, weshalb ich mich dann immer wie ein Lernbiest auf meine Aufgaben stürze. Trotz allen anderen extrem wichtigen Terminen schaffe ich am Ende der Woche alle Aufgaben und nehme freudig die nächsten Aufgaben meiner Lehrer per E-Mail in Empfang.
Als Fazit kann ich sagen, dass die Quarantäne neben dem Ausschlafen noch etwas Gutes hat. Man lernt kennen, dass ein Leben ohne Schule oder sonstigen Verpflichtungen doch sehr langweilig ist, weshalb ich mich jetzt schon auf den Beginn der Schule freue.
Bleiben Sie alle gesund und vor allem zu Hause!
Beitrag von Paula Paetzel, Gesamtschule Obersberg
Schrieb ihre Gedanken für die Zeitung nieder: Paula Paetzel von der GSO.